SK Innovation: Keine IPO-Pläne nach Fusion von SK On und SK Enmove

SK Innovation: Keine IPO-Pläne nach Fusion von SK On und SK Enmove

30 Juli 2025 Aus Von Julian Schröder

Fokus auf Profitabilität statt Börsengang

SK Innovation hat offiziell bestätigt, dass es nach der geplanten Fusion seiner Tochtergesellschaften SK On und SK Enmove keine unmittelbaren Pläne für einen Börsengang gibt. Bei der Präsentation der Unternehmensstrategie zur Steigerung des Unternehmenswerts am 30. Juli erklärte SK Innovation-CEO Jang Yong-ho: „Unser kurzfristiges Ziel liegt auf der Maximierung der Rentabilität und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von SK On. Ein Börsengang steht derzeit nicht zur Debatte.“

Mit der Fusion zum 1. November entfällt zudem die vertragliche Verpflichtung gegenüber den bisherigen Finanzinvestoren von SK On, das Unternehmen an die Börse zu bringen. Jang betonte: „In naher Zukunft konzentrieren wir uns auf die Konsolidierung unseres Kerngeschäfts. Sollte sich die Marktsituation ändern, werden wir die Option eines IPOs neu bewerten – stets mit Blick auf die Interessen unserer Aktionäre.“

Herausforderungen bei der Gewinnzone

Ein weiteres Thema war der Stand der Profitabilität bei SK On. Geschäftsführer Lee Seok-hee erklärte: „In den vergangenen zwei Jahren haben wir intensiv an der Kostensenkung sowie der Effizienz unserer Produktion gearbeitet und dabei ein global führendes Niveau erreicht.“ Dennoch sei die Nachfrage nach E-Autos hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was dazu führte, dass die Gewinnschwelle auf Jahresbasis noch nicht erreicht werden konnte. „Für das erste Halbjahr 2025 erwarten wir jedoch erste positive Ergebnisse, insbesondere auf dem US-Markt.“

Er zeigte sich zuversichtlich, dass durch einen kontinuierlichen Anstieg des EBITDA mittelfristig auch ein operativer Gewinn sowie ein Vorsteuergewinn erzielt werden kann.

Synergiepotenzial trotz unverändertem Ziel

Die Bekanntgabe des EBITDA-Ziels für das Jahr 2030 in Höhe von 20 Billionen Won – identisch mit dem Vorjahr – rief Kritik hervor. Beobachter äußerten Zweifel an den Synergieeffekten der Fusionen von SK Innovation mit SK E&S sowie von SK On mit SK Enterm & Trading International.

Jang wies diese Kritik zurück: „Das geschäftliche Umfeld hat sich gegenüber dem Vorjahr stark verändert. Angesichts der globalen Rezession und der Schwäche der Energie- und Chemiebranche müssen neue Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.“ Er betonte, dass sich die Synergien aus der Fusion mit SK E&S noch nicht vollständig entfaltet hätten, dies aber bis 2030 geschehen werde. „Ohne die Fusion im letzten Jahr wäre SK Innovation heute finanziell in einer deutlich schwierigeren Lage“, so Jang weiter.

Fusion von SK On und SK Enmove beschlossen

Am 30. Juli teilte SK Innovation offiziell mit, dass SK On und SK Enmove fusionieren werden. Die Verschmelzung erfolgt in Form einer Übernahme von SK Enmove durch SK On mit einem Umtauschverhältnis von 1:1,6616742. Die neue Gesellschaft soll zum 1. November gegründet werden.

SK Innovation verspricht sich durch die Bündelung von Batterietechnologien (Elektroauto- und ESS-Batterien) mit den Schmierstoff- und Kühlmittelsystemen von SK Enmove Synergieeffekte. Insbesondere soll die Kombination aus Immersionskühlung und Batteriesystemen neue Geschäftsfelder erschließen sowie Cross-Selling-Potenziale durch die Nutzung gemeinsamer Kunden erhöht werden.

Verbesserung der Finanzstruktur

Durch die Fusion erwartet SK On eine sofortige Verbesserung seiner Finanzkennzahlen – mit einem zusätzlichen Eigenkapital von 1,7 Billionen Won und einem EBITDA-Zuwachs von 800 Milliarden Won im laufenden Jahr. Das Unternehmen plant, auf dieser Basis bis 2030 ein EBITDA von über 10 Billionen Won zu erreichen und die Verschuldungsquote auf unter 100 Prozent zu senken.

Lee Seok-hee betonte: „Mit der Zusammenführung unserer Technologien und Geschäftsfelder werden wir auf globaler Ebene noch wettbewerbsfähiger auftreten.“

Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Billionen Won

Parallel zur Fusion kündigte SK Innovation eine groß angelegte Kapitalerhöhung an, um die Nettoverbindlichkeiten zu senken und die finanzielle Stabilität proaktiv zu stärken. Geplant sind Kapitalmaßnahmen in Höhe von insgesamt 8 Billionen Won, darunter:

  • 2 Billionen Won durch Drittplatzierung neuer Aktien bei SK Innovation (einschließlich 400 Milliarden Won direkte Investition von SK und 1,6 Billionen Won durch PRS-Verträge mit Finanzinstitutionen),

  • 700 Milliarden Won durch die Emission von ewigen Anleihen,

  • 2 Billionen Won durch Drittplatzierung bei SK On (mit dem Hauptinvestor NewGen Energy No.1),

  • 300 Milliarden Won durch Drittplatzierung bei SK IET (u. a. MS Power No.1),

  • sowie weitere 3 Billionen Won bis Ende 2025 durch zusätzliche Kapitalmaßnahmen.

Die PRS-Verträge (Price Return Swap) dienen der Minimierung des Kapitalabflusses und ermöglichen eine effiziente Nutzung externer Finanzmittel bei gleichzeitiger Absicherung gegen Kursrisiken.

Mit diesen strategischen Schritten verfolgt SK Innovation einen klaren Kurs: nachhaltige Profitabilität, stärkere Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt und langfristige finanzielle Stabilität.