BMW XM Plug-in-Hybrid: Luxus-SUV mit Widersprüchen

BMW XM Plug-in-Hybrid: Luxus-SUV mit Widersprüchen

2 Juni 2025 Aus Von Friedrich Braun

BMW bringt mit dem neuen XM ein Plug-in-Hybrid-SUV auf den Markt, das nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine technischen Werte für Diskussionen sorgt. Während Förderprogramme für Plug-in-Hybride auslaufen, setzt der Münchner Hersteller auf ein besonders imposantes Modell mit elektrischer Unterstützung – allerdings mit Einschränkungen, die vor allem im Alltag deutlich werden.

Gigantisches Format – innen wie außen

Mit einer Länge von 5,11 Metern, einer Breite von 2 Metern und einer Höhe von 1,76 Metern zählt der XM zu den wuchtigsten Fahrzeugen in der BMW-Flotte. Damit übertrifft er sogar den Audi Q7 in den Außenmaßen. Trotz der beachtlichen Größe fällt das Kofferraumvolumen mit 527 Litern überraschend moderat aus – kaum mehr als bei einem 3er Touring.

Das Leergewicht des Fahrzeugs liegt bei knapp 2,8 Tonnen, das zulässige Gesamtgewicht bei 3,3 Tonnen. Damit bewegt sich der XM an der Grenze dessen, was mit einem normalen Führerschein der Klasse B noch erlaubt ist. Wer ein Fahrzeug dieser Dimension bewegen möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass dies nur mit erheblichem Energieaufwand möglich ist.

Scheinbar effizient – aber nur unter Testbedingungen

BMW gibt für den XM im WLTP-Zyklus einen Durchschnittsverbrauch von 1,5 bis 1,6 Litern auf 100 Kilometer an – ein Wert, der unter Idealbedingungen mit voller Batterie und hohem Elektroanteil erreichbar ist. Diese Verbrauchsangabe ist allerdings wenig aussagekräftig für den realen Fahrbetrieb. Immerhin verbaut BMW eine mit 25,7 kWh (netto) recht großzügige Batterie, die eine elektrische Reichweite zwischen 82 und 88 Kilometern ermöglichen soll.

Begrenzte Ladeoptionen sorgen für Kritik

Problematisch wird es beim Ladevorgang: BMW bietet lediglich ein einphasiges Ladegerät mit 7,4 kW an. In der häuslichen Umgebung sind meist nur 3,7 bis maximal 4,6 kW realistisch. Das bedeutet, dass selbst unter optimalen Bedingungen mehr als vier Stunden zum vollständigen Laden benötigt werden. Im Vergleich dazu bieten Wettbewerber wie Mercedes oder Land Rover moderne Plug-in-Hybride mit Gleichstrom-Ladefunktion, was deutlich kürzere Ladezeiten ermöglicht. Dieses Feature fehlt dem XM komplett.

Leistungsstark trotz Gewicht

Trotz seines hohen Gewichts erhebt BMW den Anspruch, mit dem XM auch in Sachen Fahrdynamik Akzente zu setzen. Für den nötigen Vortrieb sorgt ein 4,4-Liter-V8-Benziner mit 360 kW (490 PS) und 650 Nm Drehmoment. Unterstützt wird er von einem Elektromotor mit 145 kW und 280 Nm, integriert in eine Achtgang-Automatik. Die kombinierte Systemleistung liegt bei beeindruckenden 480 kW (653 PS) und einem maximalen Drehmoment von 800 Nm.

Interessant: Bei der Präsentation der seriennahe Studie war ursprünglich von 550 kW (748 PS) die Rede – ein Hinweis darauf, dass BMW in Zukunft wohl noch eine leistungsstärkere Variante nachlegen wird.

Fazit: Beeindruckend – aber nicht für jeden

Der BMW XM ist ein Statement auf Rädern. Er vereint Luxus, Leistung und Technologie – allerdings mit Widersprüchen. Die Kombination aus Plug-in-Hybrid und XXL-SUV wirkt in Zeiten wachsender Umweltdebatten fast provokant. Hinzu kommen Einschränkungen bei der Ladeinfrastruktur und ein hoher Energiebedarf im Alltagsbetrieb. Für Technikliebhaber mit Vorliebe für außergewöhnliche Fahrzeuge dürfte der XM dennoch eine interessante Option darstellen – vorausgesetzt, der Preis und das Format schrecken nicht ab.