Signa-Insolvenz: Bedrohung für Karstadt-Kaufhauskette?

Signa-Insolvenz: Bedrohung für Karstadt-Kaufhauskette?

30 November 2023 Aus Von Claudia Becker

René Benko, der österreichische Immobilienmogul, steht vor einem dramatischen Schicksal: Seine Signa Holding, das Herzstück seines Lebenswerks und Mutterkonzern eines undurchsichtigen Netzwerks von über 1000 miteinander verbundenen Unternehmen, ist insolvent. Dies bedeutet auch das vorläufige Ende für Galeria Karstadt Kaufhof, das zu dieser Holding gehört. Die Pleite von Signa ist eine bittere Realität, nachdem Benkos verzweifelte Suche nach rund 500 Millionen Euro fehlgeschlagen ist.

Es wird behauptet, dass Signa mittlerweile sogar Schulden in Höhe von 5 Milliarden Euro angehäuft hat, laut österreichischen Gläubigerschutzverbänden. Dies würde Benko zum größten Insolvenzfall in der Geschichte Österreichs machen. Trotz seiner einstigen internationalen Verbindungen und Bemühungen fanden weder Scheichs, Hedgefonds noch seine früheren Freunde in Asien oder der arabischen Welt den Willen, Benko finanziell zu unterstützen.

Selbst der Verkauf von Teilen seines Vermögens wie Gemälden von Picasso und seiner 62 Meter langen Luxus-Jacht „Roma“ half nicht mehr. Die Lage verschärfte sich noch, als er seine noble Villa in Igls bei Innsbruck für etwa 15 Millionen Euro an die Liechtensteiner Landesbank verpfändete und dennoch nun mittellos ist.

Die Folgen dieser Pleite betreffen nicht nur Benko, sondern könnten auch für viele Banken zu einem ernsthaften Problem werden. Julius Bär in der Schweiz sitzt beispielsweise auf Signa-Krediten in Höhe von 606 Millionen Euro fest. Deutsche Landesbanken, darunter die Helaba, sind ebenfalls betroffen.

Der Zusammenbruch von Benko wirft erneut Probleme für Galeria Karstadt Kaufhof auf. Obwohl das Weihnachtsgeschäft laut BILD-Informationen gut angelaufen ist, muss Signa im Rahmen des zweiten Insolvenzverfahrens von Galeria bis Mitte 2024 200 Millionen Euro zurückzahlen. Diese enorme Summe wirft die Frage auf, woher dieses Geld kommen soll.

Heike Lattenkamp von Verdi äußerte sich besorgt über die Auswirkungen auf die Beschäftigten: „Das sorgt bei den Beschäftigten für Unruhe und Sorge. Und das belastet kurz vor Weihnachten.“

Die Insolvenz von Signa ist nicht nur das Ende von Benkos Unternehmensimperium, sondern bedroht auch zahlreiche kleinere Firmen in der Bau- und Immobilienbranche und könnte diese mit in den Abgrund reißen.