Habeck plant Maßnahmen zur Überwindung wirtschaftlicher Herausforderungen: Bürokratieabbau und Fachkräfteprogramm im Fokus

Habeck plant Maßnahmen zur Überwindung wirtschaftlicher Herausforderungen: Bürokratieabbau und Fachkräfteprogramm im Fokus

16 Oktober 2023 Aus Von Julian Schröder

Deutschland steht vor Herausforderungen im Zusammenhang mit Energiepreissprüngen, wobei die Bundesregierung ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr nach unten korrigiert hat. Die Wirtschaftsleistung wird voraussichtlich schrumpfen, und Deutschland könnte somit 2023 der einzige große Industriestaat sein, der kein Wachstum verzeichnet. Wirtschaftsminister Robert Habeck führte dies auf internationale Konflikte und die notwendigen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Bekämpfung der hohen Inflation zurück. Die Erholung aus der Krise gestaltet sich langsamer als erwartet.

Die konkrete Prognose der Regierung sieht nun eine um 0,4 Prozent schrumpfende Wirtschaftsleistung vor, im Gegensatz zu den zuvor erwarteten positiven Zahlen. Erst ab 2024 und 2025 werden wieder Wachstumsraten von 1,3 und 1,5 Prozent erwartet.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt ebenfalls eine tiefere Rezession für Deutschland voraus, wobei das Land als einzige bedeutende Volkswirtschaft schrumpft, und zwar stärker als zunächst erwartet: um 0,5 Prozent.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, betont Minister Habeck die Notwendigkeit, strukturelle Probleme anzugehen. Hierzu gehören der Abbau von Bürokratie, die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland und die Beseitigung von Investitionshemmnissen.

Positive Impulse könnten vom privaten Konsum ausgehen, da die Löhne steigen und der Arbeitsmarkt robust bleibt. Im ersten Halbjahr 2023 stiegen die Nominallöhne deutlich an, vergleichbar mit dem Anstieg im Jahr 2008.

Die Bundesregierung erwartet zudem eine spürbare Entspannung bei der hohen Inflation. Nach einer Teuerungsrate von 6,1 Prozent in diesem Jahr prognostiziert sie Werte von 2,6 und 2,0 Prozent für 2024 und 2025. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt zwei Prozent als ideales Niveau für die Eurozone an.