Energiewende auf Eis: Söder verschläft die Herausforderungen

Energiewende auf Eis: Söder verschläft die Herausforderungen

12 Oktober 2023 Aus Von Laura Schmidt

Im Süden Deutschlands scheint die Dringlichkeit des Ausbaus der Windenergie immer noch nicht angekommen zu sein. Die Energiewende, die weg von fossilen Brennstoffen führen soll, duldet keinen Aufschub. Dies ist besonders wichtig aufgrund der Klimakrise, des steigenden Energiebedarfs und der Strompreise. Die jüngsten Zahlen aus Bayern sind alarmierend, da in den ersten neun Monaten dieses Jahres nur sechs Windräder in Betrieb genommen wurden. Dies deutet auf eine erhebliche Ignoranz seitens der bayerischen Regierung hin.

Obwohl der CSU-Ministerpräsident Markus Söder darauf hinweist, dass Bayern bereits beträchtliche Mengen erneuerbarer Energie produziert, reicht dies nicht aus. Der Ausbau der Windkraft ist unerlässlich, da sie eine grundlegende Säule der Energiewende darstellt. Die Situation in Bayern ist nicht überraschend, aber es ist beunruhigend, dass selbst in Baden-Württemberg, wo die Grünen seit über zehn Jahren die Regierung führen, nur 13 Windräder in den ersten drei Quartalen dieses Jahres in Betrieb genommen wurden. In dieser grünen Hochburg wird die Energiewende offensichtlich verschleppt.

Es gibt jedoch Hoffnung in anderen Teilen Deutschlands. Immerhin ist die Leistung neuer Windkraftanlagen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent gestiegen. Dennoch gibt es noch Raum für weitere Fortschritte, da komplizierte Genehmigungsverfahren und zahlreiche Vorschriften den Anlagenbauern das Leben schwer machen. Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um diese Probleme anzugehen, und die Zahl der Genehmigungen für neue Anlagen erreicht Rekordniveau.

Dennoch gibt es auch hier regionale Unterschiede, insbesondere im Süden. Es ist grotesk, dass in Regionen mit vielen Windanlagen die Bürgerinnen und Bürger mehr für Strom zahlen müssen als in Regionen, die sich dem Ausbau widersetzen. Wenn der Süden nicht bereit ist, mehr Windstrom zu produzieren, sollte er zumindest einen angemessenen Beitrag zu den Kosten des Ausbaus leisten. Dies ist im Interesse der gesamten Republik und sorgt für eine gerechtere Verteilung der Lasten.